Dithmarschen - das letzte Abenteuer Europas
Der eine kennt Dithmarschen wie seine Westentasche, der andere darf sich auf das letzte Abenteuer Europas freuen: Oliver Kumbartzky hat Fraktionschef Christopher Vogt mit auf seine Tour genommen. Das bekannteste Wahrzeichen Dithmarschens ist das Schaf. Deshalb ging es zunächst zur Schäferei Bährs in den Neufelderkoog. Nach wie vor ist der Wolf ein großes Problem für Tierhalter. Die Schäfer leben in der ständigen Sorge um ihre Tiere. Familie Bährs versucht, ihre Tier zu schützen, indem sie die Schafe nicht mehr auf die Winterweide lassen und sie stattdessen einstallen. Aber nicht alle Schäfer haben die Möglichkeit, so zu reagieren. Wenn es also weiterhin regionale Produkte geben soll, dann müssen unsere Landwirte unterstützt und das Wolfsmanagement angepasst werden.
Weiter ging es zu einem historisch äußerst belasteten Ort in Dithmarschen. Der Dieksanderkoog sollte einst das Prestigeprojekt der Nationalsozialisten werden, als Mustersiedlung für besonders verdiente Gefolgsleute Adolf Hitlers. Die bis heute im Dieksanderkoog stehende Neulandhalle wurde von den Nationalsozialisten ursprünglich als Propaganda-Gebäude genutzt. Seit einem Jahr befindet sich dort ein historischer Lernort, dessen Träger der Kirchenkreis Dithmarschen ist. Geschichte muss kritisch aufgearbeitet werden, besonders wenn Kulturgüter historisch so belastet sind wie im Dieksanderkoog. In der Neulandhalle ist die Auseinandersetzung mit der eigenen regionale Geschichte hervorragend gelungen.
Unter den massiven Corona-Auswirkungen haben auch die Reisebüros in Schleswig-Holstein zu leiden, berichteten die Inhaberinnen des Marner Reisebüros. Die Nachfrage nach Urlaubsreisen steige zwar momentan wieder, aber das rette das Geschäftsjahr 2020 leider nicht. Corona zeigt aber auch, wie wichtig die persönliche Kundenbetreuung und -beratung ist. Beim Onlinebuchen hat man diese nicht.
Die Bäckereien durften selbst während des Lockdowns öffnen, weil sie der Lebensmittelsicherung dienten. Trotzdem erlebten viele Bäckereien in dieser Zeit einen massiven Umsatzeinbruch, denn die meisten Standorte betreiben ein angeschlossenes Café und diese mussten schließen. Die Bäckerei Balzer mit Sitz in Marne hat aber durch kluges Wirtschaften vorgesorgt und kann die finanziellen Einbrüche bewältigen. Sie treibt vielmehr ein anderes Problem um: Die Stadt Marne will weiterhin Straßenausbaubeiträge erheben und das könnte die Bäckerei eine sechsstellige Summe kosten. Oliver Kumbartzky und Christopher Vogt haben dazu eine klare Haltung: auf ungerechte Straßenausbaubeiträge muss verzichtet werden.
Den großen Brauereien deutschlandweit geht es häufig wirtschaftlich nicht gut, das war bereits vor der Corona-Krise so. Anders bei der Dithmarscher Brauerei in Marne. Hier hat man in den vergangenen Jahren eine klare Zielgruppe und Marke definiert. Regionales Bier für die Region, heißt es bei dem dithmarscher Bierproduzenten. Mit dem Flachenbierverkauf sind sie ganz gut durch die Krise gekommen, sagt Geschäftsführer Norbert Lucks. Problem seien die ausgefallenen Veranstaltungen und die zeitweilig geschlossenen Gaststätten. Der Fassbierverkauf ist daher stark rückläufig in diesem Jahr. Trotzdem blickt man bei der Dithmarscher Brauerei optimistisch in die Zukunft und plant, den Betrieb zu vergrößern. Für den Standort Dithmarschen eine gute Nachricht.
Mit der tourismuspolitischen Sprecherin Annabell Krämer ging es gemeinsam mit Oliver Kumbartzky in den Land & Leute Erlebnishof. Im Gespräch mit Schaustellerfamilie Rasch wurde abermals deutlich, wie sehr die Branche unter Corona leidet. Finanzielle Unterstützungen sind natürlich gut und wichtig, aber lieber wäre man wieder auf Märkten und Veranstaltungen unterwegs. Der Park in Oesterwurth bei Wesselburen ist übrigens absolut sehenswert. Oliver Kumbartzky und Annabell Krämer zog es dann auch direkt in die Geisterbahn.
Mit Vertretern von Echt Eider ging es dann aufs Wasser. Die Bargener Fähre verbindet nicht nur die Gemeinden Schwienhusen und Bargen, sondern der Verein bietet auch Erlebnisfahrten rund um das Thema Eider an. Ziel der Eiderregion ist, ein Gesamtkonzept für den Tourismus zu entwicklen. Ob Vermieter von Unterkünften, Gastronome oder Anbieter von Freizeitmöglichkeiten - alle sollen sich unter einer Marke versammeln.