„Lassen Sie mich vorweg einen Dank an all die ehrenamtlich Tätigen aussprechen die sich in den Hospizbewegung engagieren. Mit großer Herzenswärme und Anteilnahme bei gleichzeitiger Professionalität unterstützen sie schwerkranke Menschen auf ihrem Weg und sind für die begleitenden Angehörigen eine unersetzbare Hilfe. Hervorheben möchte ich die wertvolle Arbeit der ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste.
Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Und dafür brauchen wir Lösungen. Es ist gesellschaftlich gewollt und für viele wirtschaftlich notwendig, dass mehr Menschen einer Berufstätigkeit nachgehen. Dadurch haben sich Familienstrukturen verändert. Es ist heute durchaus üblich, dass Angehörige viele Kilometer voneinander entfernt leben. Dazu sind die Wohnungssituationen in der Regel knapp bemessen.
Somit ist es für Menschen, die durch eine schwere Krankheit, die mit dauerhaftem Pflegeaufwand verbunden ist, nur noch selten möglich zuhause im familiären Umkreis die letzten Lebenstage zu verbringen. Eine stationäre Krankenhausunterbringung wird von den Betroffenen häufig als unpersönlich und unangemessen bewertet.
Schleswig-Holstein hat sich seit dem Jahr 2006 zum Ziel gesetzt, eine Vorreiterrolle in der Palliativmedizin und Hospizversorgung zu übernehmen. Vergleicht man die Zahlen aus 2006 mit den heutigen, so ist festzustellen, dass sich einiges getan hat.
Ein Anstieg von 38 ambulant tätigen Hospizgruppen in 2006 auf heute 50 ist ein kleiner Erfolg, auf dem man sich nicht ausruhen darf. Bedauerlicherweise konnten in dem Zeitraum von 2006 bis heute nur ein weiteres stationäres Hospiz eingerichtet werden, wobei die Bettenzahl sich nur um eines erhöhte.
Hier sollten wir nach den Gründen fragen. Aus Stormarn kann ich dazu berichten, dass es seit langem die Idee zu einer stationären Einrichtung gibt. Der Bedarf ist vorhanden. Gleichwohl fehlte es an geeigneten Grundstücken, an Gebäuden, an Finanzmitteln – wie üblich. Jetzt gibt es einen Förderverein, es gibt eine zweckgebundene Grundstücksschenkung. Eine daran anschließende außerörtliche Grünfläche steht aber leider unter landesplanerischem Vorbehalt, was die Einrichtung des Hospizes leider verhindert.
Hier wünsche ich mir persönlich mehr Flexibilität und hoffe, dass wir im Sozialausschuss im Rahmen der weiteren Beratung genauer prüfen, ob an anderen Orten ähnliche Initiativen bestehen. Wir sollten genau hinterfragen, was wir landesplanerisch tun können, damit das Engagement der Ehrenamtlichen unterstützt wird. Es muss nicht immer Geld sein.
Von daher begrüße ich es, dass die Kollegin Rathje-Hoffmann das Thema wieder auf die Agenda gesetzt hat. Wir sollten den Bericht im Sozialausschuss ausführlich weiterberaten.“