Der Bildungsverband VBE hat heute einen deutlich höheren Lehrkräftemangel in den kommenden Jahren bemängelt als von der KMK angenommen. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:
"Wir sehen bereits heute einen Mangel an Lehrkräften in Deutschland und Schleswig-Holstein, der sich in Zukunft noch verstärken wird. Die Zahlen des VBE zeigen deutlich, dass es ohne eine vorausschauende Planung und Verbesserungen bei der Attraktivität des Lehrerberufes nicht mehr geht. Gerade im MINT-Bereich steuern wir in den nächsten zehn Jahren auf einen dramatischen Fehlbedarf hin. Gleichzeitig beobachten wir vor allem an den Grundschulen, dass ohne Quer-, Direkt- und Seiteneinstiege in bestimmten Fächern gar kein Unterricht mehr angeboten werden könnte. Inklusion, Digitalisierung und der kommende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung werden hier die Bedarfe zukünftig noch weiter ansteigen lassen.
In Schleswig-Holstein können wir über die Lehrerbedarfsprognose erstmals verlässlich sagen, welche Schulart und welche Fächerkombinationen besonders vom Lehrkräftemangel betroffen sein werden. Mit der geplanten Allianz für Lehrkräftebildung müssen wir jetzt zusammen mit allen Beteiligten dafür sorgen, dass wir zielgerichteter als bisher den Personalmangel im Bildungsbereich angehen und frühzeitig gegensteuern.
Klar ist aber auch, dass das ohne eine bessere finanzielle Ausstattung nicht gehen wird. Gerade bei der Ganztagsbetreuung wird der Bund vor allem bei den Betriebskosten den Ländern konkrete Unterstützung zukommen lassen."