Soziales/Friesenhof

Anita Klahn: Die gelöschten Daten können rekonstruiert werden

„Der Informations- und Kommunikationsdienstleister der Verwaltung in Schleswig-Holstein, Dataport, hat mittlerweile öffentlich bestätigt, dass es grundsätzlich möglich sei, gelöschte E-Mails wiederherzustellen. Im Zusammenhang mit den ‚verschwundenen‘ E-Mails im Zuge der Friesenhof-Aktenvorlage erwarten wir jetzt mittels einer Kleinen Anfrage Auskunft von der Landesregierung darüber, ob sie versucht hat, diese gelöschten E-Mails über das routinemäßig erstellte Back-up zu rekonstruieren. Wir gehen davon aus, dass spätestens die Staatsanwaltschaft die vermisste elektronische Kommunikation wiederherstellen kann.

 

Nebenbei sei erwähnt, dass (elektronische) Kommunikation mindestens zwei Beteiligte hat – die Löschung des Dialoges auf der einen Seite bedeutet noch nicht, dass diese Information auch auf der anderen Seite fehlt.

 

Zudem fragen wir die Landesregierung, ob nicht auch der ‚verlorene‘ Aktenvermerk zumindest in elektronischer Form rekonstruiert werden kann. Da wir nicht davon ausgehen, dass solcherlei Vermerke im Verantwortungsbereich des Sozialministeriums per Schreibmaschine sondern mithilfe eines dienstlichen Computers erstellt werden, erwarten wir auch hier Aufklärung darüber, was die Landesregierung bislang unternommen hat, auch dieses Vermerkes wieder habhaft zu werden.

 

Die ‚Hilflosigkeit‘, die die Sozialministerin zu vermitteln versucht, dass die Akten unwiederbringlich verloren seien, spricht eher gegen ihre Beteuerung, sie tue alles, um den Sachverhalt aufzuklären. Je mehr Hintergründe wir über diesen Vorfall erfahren, umso eher müssen wir davon ausgehen, dass sie das Gegenteil von Aufhellung betreibt. Es wird immer deutlicher, dass Frau Alheit nicht weiß, wie ihr eigenes Ministerium funktioniert.“