Bildung/Schriftspracherwerb

Anita Klahn: Ministerin Ernst braucht Mut zur Korrektur

„Schulsenator Ties Rabe (SPD) erteilt der Methode ‚Lesen durch Schreiben’ zu Recht eine klare Absage. Denn die Grundannahme der Methode ist bereits falsch. So können Kinder nicht vernünftig die Schriftsprache erlernen. Vielmehr leiden gerade Kinder aus bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund unter diesem methodischen Ansatz.

 

FDP und CDU hatten bereits vor einigen Monaten beantragt, die Methode aus den Schulen Schleswig-Holsteins zu verbannen (Umdruck 18/3706). Leider wurde der Antrag von SPD, Grünen und SSW abgelehnt. Damals hatte die Schulministerin den Antrag als ‚Popanz’ abgekanzelt. Der Hamburger Schulsenator zeigt, dass es hier nicht um irgendeinen ‚Popanz’ geht, sondern um den Bildungserfolg unserer Kinder.

 

Schulministerin Britta Ernst muss jetzt den Mut zur Korrektur aufbringen, sich ein Beispiel an ihrem sozialdemokratischen Kollegen nehmen. Denn alle Methoden des Schreibenlernens müssen sich immer an dem aktuellen Erkenntnisstand von Grundschuldidaktik, Sprachdidaktik, Linguistik und Hirnforschung orientieren. Die Methode ‚Lesen durch Schreiben’ und damit verwandte Methoden sind ganz offensichtlich didaktisch überholt. Auch zeigen aktuelle Forschungsergebnisse, dass Kinder, die durch diese Methode unterrichtet werden, schwächere Rechtschreibleistungen zeigen als Kinder, die zum Beispiel nach der Fibel-Methode unterrichtet werden.“