In ihrer Rede zu TOP 22+23 (Die landesweite Schulentwicklungsplanung für die Beruflichen Schulen braucht den Dialog mit allen Beteiligten sowie Gleichstellung der allgemeinen und der beruflichen Bildung auch in der Berichterstattung) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:
„In keiner Legislaturperiode wurde den beruflichen Schulen mit ihren allgemein- und berufsbildenden Ausbildungsgängen mehr Aufmerksamkeit und Perspektiven gegeben als in dieser. Und ich hoffe, dass die Berufliche Bildung auch in Zukunft Kernanliegen einer jeden Regierung wird.
In den Jamaika-Koalitionsverhandlungen haben wir den Grundstein für das SHIBB gelegt und ich danke Eka von Kalben erneut dafür, dass wir es damals gemeinsam verhandeln konnten, dass die auf verschiedene Ministerien verteilten Ausbildungsberufe unter einem Dach zusammengeführt wurden. Wobei das Portfolio der Berufsbildenden Schulen nicht nur aus der klassischen Berufsschule besteht, sondern vom ersten allgemeinbildenden Abschluss bis zur allgemeinen Hochschulreife alle Bildungsabschlüsse anbietet.
Der demografische Wandel macht nun auch vor den Berufsbildenden Schulen keinen Halt. Dazu tragen politisch gewollte zusätzliche Oberstufen an Gemeinschaftsschulen zu einem Rückgang der Schülerzahlen bei. Eine zunehmende Akademisierung und die Veränderung der Berufsbilder sorgen für weitere Verschiebungen in den Ausbildungsgängen. Die große Herausforderung der nächsten Jahre wird also sein, die allgemeinbildenden schulischen Bildungsgänge und vor allem die beruflichen Ausbildungsgänge flächendeckend zu halten. Wobei es schon heute mehr als 135 Berufe gibt, in denen die Ausbildungszahlen stark rückläufig sind.
Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, orientieren sich auch daran, welche Schulwege sie zurücklegen, oder ob sie sogar teure Internatsunterbringungen finanzieren müssen. Um einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauchen wir also ein bedarfsgerechtes Schulnetz und damit die Erhaltung von Klassengrößen und Bildungsgängen in der Fläche. Kurzum: eine Schulentwicklungsplanung. Diese wird natürlich nur mit allen Beteiligten gestaltet werden können.
Wir haben bereits gehört, dass wir mit dem Prognos-Gutachten einen ersten Schritt getan haben, um zu identifizieren, wo es bei der Beruflichen Bildung Handlungsbedarfe gibt. Zunächst wurde dabei die duale Ausbildung untersucht, da diese die umfangreichste Datenerhebung nach sich zog und bei der die größten Veränderungen zu erwarten sind. Jetzt im Anschluss erfolgt die Auswertung und die Suche nach geeigneten Maßnahmen, wobei wir weiterhin im engen Austausch mit allen Beteiligten an Lösungsvorschlägen arbeiten werden, wie die Berufliche Bildung fit für die Zukunft gemacht werden kann.
Durch die Institutionalisierung über das Kuratorium im SHIBB ist dabei sichergestellt, dass das weiterhin so bleibt und jeder Gehör finden wird und niemand unberücksichtigt bleibt. Und wir werden in einem nächsten Schritt sämtliche Bereiche der Beruflichen Bildung aller sechs Schularten mit erfassen und auch hier eine Schulentwicklungsplanung auf den Weg bringen. Dabei werden wir im engen Austausch mit den Allgemeinbildenden Schulen bleiben, um auch hier zwischen den Schulen und dem Handwerk die Berufliche Bildung an die Erfordernisse der zukünftigen Trends weiterzuentwickeln.
Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem SHIBB umfassende Kompetenzen an der Hand haben, um die Berufliche Bildung aufzuwerten und wir in Schleswig-Holstein in Zukunft auf nochmals gestärkte Ausbildungsstrukturen zurückgreifen können. Die Gründung des SHIBB Anfang letzten Jahres und die damit einhergehende Bündelung der Kompetenzen an einem Ort, war also nicht nur aus organisatorischen und synergetischen Gründen sinnvoll – es ist auch eine Wertschätzung der Beruflichen Bildung und diese wird mit der gesamten Kompetenz und Expertise des Wirtschaftsministeriums gestärkt.“
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort