Annabell Krämer zu TOP 20 "Mit dem Tierschutz im Dialog"

Annabell Krämer

In ihrer Rede zu TOP 20 (Mit dem Tierschutz im Dialog – Eine landesweite Tierschutzkonferenz) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und tierschutzpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Annabell Krämer:

"Um einmal Art. 11 unserer Landesverfassung zu zitieren: 'Die natürlichen Grundlagen des Lebens sowie die Tiere stehen unter dem besonderen Schutz des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie der anderen Träger der öffentlichen Verwaltung.' Auf Initiative der FDP wurde der Tierschutz als gesamtgesellschaftliches Anliegen in unsere Landesverfassung aufgenommen. Und genau aus diesem Grund haben wir uns in den letzten Jahren immer wieder für finanzielle Stärkung der Tierheime und Wildtierstationen eingesetzt und werden dies auch weiterhin tun, um außerdem für eine kontinuierliche Verbesserung des Tierwohls zu sorgen.

Die aktuelle Situation unserer Tierheime hierzulande ist jedoch nicht gut. Der vorliegende Antrag der SPD, eine landesweite Tierschutzkonferenz einzuberufen, bringt wichtige Punkte auf den Tisch. Doch lassen Sie mich vorab betonen, dass die FDP-Fraktion dieses Thema seit Langem begleitet und mit Nachdruck darauf hinweist, dass die Probleme der Tierheime nicht länger ignoriert werden dürfen. Die Lage ist nicht nur nicht gut, sie ist dramatisch. Tierheime sind chronisch unterfinanziert, während die Zahl der aufzunehmenden Tiere – sei es durch illegale Tierimporte, ausgesetzte Haustiere oder schlicht Überforderungen der Halterinnen und Halter – stetig steigt. Gleichzeitig nehmen die Kosten für Futter, Energie und medizinische Versorgung zu.

Es ist offensichtlich: So kann es nicht weitergehen. Wir fordern daher eine nachhaltige und vor allem zielgerichtete Unterstützung der Tierheime. Es ist nicht damit getan, auf einer Konferenz über Probleme zu sprechen. Aber es ist ein Anfang!

Wir brauchen und fordern deshalb weitere konkrete Maßnahmen.

  1. Transparenz und verlässliche Finanzierung. Es reicht nicht, den Kommunen die alleinige Verantwortung zuzuschreiben. Wir brauchen klare Förderrichtlinien, die eine gerechte Verteilung der Mittel ermöglichen und sicherstellen, dass Tierheime eine langfristige Perspektive haben.
  2. Bürokratieabbau. Tierheime verbringen einen großen Teil ihrer ohnehin knappen Zeit mit Anträgen und Verwaltungsaufwand. Wir müssen diese Prozesse entschlacken, damit sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können – den Tierschutz.
  3. Förderung der Zusammenarbeit. Wir unterstützen die Idee einer Tierschutzkonferenz. Sie soll als Plattform für konkrete Lösungen dienen. Das Land sollte den Austausch zwischen Tierheimen, Kommunen und Tierschutzorganisationen aktiv fördern und dabei auch überregional erfolgreiche Ansätze aufgreifen.

Tierschutz ist keine Nebensache. Es ist ein Gradmesser für den Umgang unserer Gesellschaft mit Schwächeren. Wir stehen für eine Politik, die nicht nur Symptome bekämpft, sondern die Strukturen langfristig und nachhaltig verbessert. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich aktiv zu werden. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken, damit Tierheime nicht länger alleine gelassen werden und ihrer wichtigen Arbeit für Tiere und Menschen weiterhin nachgehen können. "

Sperrfrist Redebeginn!

Es gilt das gesprochene Wort.