In ihrer Rede zu TOP 7 (Frauengesundheit in Schleswig-Holstein) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Annabell Krämer:
„Heute sprechen wir über ein Thema, das uns gewissermaßen alle betrifft: die Gesundheit der Frauen in Schleswig-Holstein. Die Große Anfrage der SPD hat einmal mehr die Relevanz der verschiedenen damit einhergehenden Themen in den Fokus gerückt.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und einen besonderen Aspekt der Großen Anfrage hervorheben: das Mammographie-Screening-Programm QuaMaDi – Qualität in der Mammadiagnostik – bzw. eQuaMaDi – das digitale Pendant – und die damit verbundenen Erfolge in unserem Bundesland. Die Mammographie, ein zentrales Instrument in der Brustkrebsfrüherkennung, zeigt sich hierzulande als außerordentlich effektiv.
Schleswig-Holstein ist dabei in vier Regionen unterteilt, in denen sowohl stationäre Zentren als auch mobile Röntgeneinheiten, die sogenannten Mammobile, bereitstehen. Diese breite Aufstellung stellt sicher, dass jede Frau, unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu diesen lebenswichtigen Untersuchungen hat. Ein besonderer Erfolg ist das Programm QuaMaDi.
Dieses einzigartige Angebot auf Landesebene ermöglicht es nicht nur, mehr Frauen ein Screening anzubieten, sondern gewährleistet durch die Möglichkeit von Zweit- und Drittmeinungen eine besonders gesicherte Diagnostik. Hervorzuheben ist die entscheidende Rolle von unserem ehemaligen Gesundheitsminister, Dr. Heiner Garg, der maßgeblich zur Etablierung von eQuaMaDi beigetragen hat.
Dieses Programm hat die digitale Übermittlung von Befunden und bildgebenden Diagnostiken eingeführt, wodurch die Behandlungsprozesse noch effizienter und präziser geworden sind. Die Zahlen sprechen für sich: Im Vergleich zum bundesweiten Screening wird bei QuaMaDi eine dreimal höhere Tumorrate detektiert, was insbesondere darauf zurückzuführen ist, dass hier Patientinnen einbezogen werden, die ein höheres Risiko für eine Brustkrebserkrankung haben.
Mit 5,6 Prozent der detektierten Mammakarzinome im Rahmen von QuaMaDi zeigt sich, dass dieses Programm eine unverzichtbare Säule in der Brustkrebsfrüherkennung in Schleswig-Holstein darstellt. Meine Damen und Herren, dies ist ein klarer Beleg dafür, dass die Mammographie und insbesondere QuaMaDi Leben retten.
Doch bei aller technischer und organisatorischer Unterstützung dürfen wir nicht vergessen, dass die Eigenverantwortung jeder Einzelnen entscheidend ist. Prävention beginnt im Alltag: Die regelmäßige Teilnahme an den angebotenen Screening-Programmen ist von essenzieller Bedeutung. Jede Frau sollte sich der Bedeutung dieser Untersuchungen bewusst sein und die Möglichkeit zur Vorsorge aktiv nutzen.
Grundsätzlich dürfen am Mammographie-Screening-Programm alle Frauen ab 50 bis einschließlich 69 Jahren teilnehmen. Das sind ca. 450.000 Frauen in Schleswig-Holstein.
Was ist nun das Gute an QuaMaDi? Es gibt keine Wartezeiten! Im Rahmen des Programms werden alle infrage kommenden Frauen schriftlich per Post alle zwei Jahre nach ihrer letzten Untersuchung oder letzten Einladung erneut eingeladen. Sie erhalten die besagte Einladung zum Screening mit einem Terminvorschlag, wodurch entsprechend keine Wartezeiten entstehen.
Lassen Sie uns daher gemeinsam daran arbeiten, das Bewusstsein für die Brustkrebsvorsorge weiter zu stärken und die hervorragenden Programme in Schleswig-Holstein weiter auszubauen. Die Gesundheit unserer Frauen ist ein unverzichtbares Gut, das es zu schützen gilt. Deswegen appellieren wir hiermit an alle Frauen im Land: Nutzen Sie das umfangreiche Vorsorgeangebot zur frühzeitigen Krankheitsprävention!"
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort