Zum heute von Bildungsministerin Prien vorgestellten "Sommerpaket" des Handlungsplans Lehrkräftegewinnung erklärt der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
"Der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften ist neben anderen Großbaustellen eine der größten bildungspolitischen Herausforderungen für unser Bundesland. Insofern wäre es mehr als überfällig, diesem Problem endlich mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Priens ‚Sommerpaket‘ enthält wie schon das ‚Februarpaket‘ zwar weitestgehend sinnvolle Maßnahmen, aber es bringt kaum etwas, noch immer an sehr kleinen Stellschrauben zu drehen. Die bisher angekündigten Maßnahmen sind nicht ansatzweise geeignet, um dem großen Problem angemessen begegnen zu können. Insofern hoffen wir sehr, dass das angekündigte dritte Maßnahmenpaket zur Lehrkräftegewinnung endlich der benötigte große Wurf werden wird. Das ist umso wichtiger, da Priens Verweis auf die gestiegene Zahl der Studienanfänger irreführend ist. Es waren im Wintersemester 2022/23 zwar mehr als noch vor zehn Jahren, aber es ist trotzdem der zweitniedrigste Wert in Priens Amtszeit.
Es mangelt an der notwendigen Flexibilität beim Schulartwechsel und es gibt kontraproduktive Regelungen für Quer- bzw. Seiteneinsteiger. Dies muss sich dringend ändern. Das Referendariat ist vor allem mit Blick auf den Praxisbezug und die Betreuung der angehenden Lehrkräfte reformbedürftig. Und es sollte auch bei den Lehrkräften verstärkt auf das duale Studium gesetzt werden, z.B. mit Blick auf die MINT-Fächer, Sport oder auch Musik.
Es gibt derzeit zwar viele junge Menschen, die Lehrkräfte werden wollen, aber leider zu wenige in den Mangelfächern. Und es gibt Probleme bei der regionalen Verteilung, da viele angehende Lehrkräfte gern in der Nähe ihrer Studienstandorte Kiel oder Flensburg bleiben möchten. Nicht nur deshalb muss endlich auch ernsthaft geprüft werden, Lübeck als Hochschulstandort im Bereich Lehrkräftebildung weiter zu stärken."