Zum heute vorgestellten IQB-Bildungstrend 2021, der die Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik am Ende der 4. Jahrgangsstufe im Ländervergleich untersucht hat, erklärt der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
„Die Ergebnisse sind wirklich alarmierend, wenngleich auch nicht allzu überraschend. Es wird sich hoffentlich niemand darüber wundern, dass vor allem die pandemiebedingten Schulschließungen und -einschränkungen erhebliche negative Auswirkungen auf den Lernerfolg der Kinder hatten. Bildung muss in unserer Gesellschaft endlich Priorität haben und der Lernerfolg darf nicht vom Elternhaus oder Wohnort abhängen. Die Realität sieht leider anders aus: Der Bildungserfolg hängt immer stärker vom sozioökonomischen Hintergrund ab. Auch die großen Unterschiede zwischen den Bundesländern sind hochproblematisch. Schleswig-Holstein sollte sich beim Unterricht für unsere Kinder deshalb vor allem an Bayern und nicht an Brandenburg, Berlin oder Bremen orientieren. Für uns ist klar: Die Landesregierung muss viel mehr tun, um unsere Schulen und insbesondere die Grundschulen zu stärken. Die bisherigen Aufholprogramme reichen bei weitem nicht aus, denn die Auswirkungen der Pandemie auf den Bildungserfolg sind massiv und betreffen ja auch nicht nur die Grundschulen.
Die Unterrichtsversorgung muss an allen Schulen dauerhaft verbessert und die Stundenzahl in den Grundschulen erhöht werden. Schulen mit besonderen sozialen Herausforderungen und einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund müssen vom Land noch stärker unterstützt werden. Zudem muss die Lehrerfort- und -weiterbildung dringend verbessert und die Digitalisierung schneller vorangetrieben werden, so dass zum Beispiel der Einsatz von Lernapps eine größere Rolle spielen kann. Das Bildungsministerium sollte auch einen Blick nach Hamburg werfen, deren Schulen zumindest einen kleinen Achtungserfolg erzielen konnten.“