Hochschule/Lehrerbildung

Christopher Vogt: Eine schallende Ohrfeige für die Landesregierung

„Diese Jury-Entscheidung ist eine schlechte Nachricht für die Hochschulen des Landes und eine schallende Ohrfeige für die rot-grün-blaue Landesregierung, deren Reform der Lehramtsausbildung sich erneut als völliger Murks erweist. Die rein ideologisch motivierte Reform der Lehramtsausbildung und die finanzielle Vernachlässigung der Hochschulen durch die Landesregierung schaden unseren Hochschulen. Es ist ja kein Zufall, dass die Mittel nun nach Hessen und Bayern fließen werden. Das sollte der Landesregierung wirklich zu denken geben.

 

Die FDP-Landtagsfraktion hatte sich bei ihrem Gesetzentwurf zur Lehrerausbildung in erster Linie am hessischen Gesetz orientiert, weil dies für mehr Qualität in der Ausbildung gesorgt und auch zu unserer aktuellen Schulstruktur gepasst hätte. Die rot-grün-blaue Koalition geht mit ihrem Gesetz weit über die bestehende Schulstruktur hinaus und bereitet damit bereits die Einführung der Einheitsschule vor. Es ist kein Wunder, dass dies die Fachleute nicht überzeugt. Hinzu kommen die Schmalspurfinanzierung und die Planlosigkeit bei der Umsetzung der Reform. Da gibt es noch immer sehr viele Unklarheiten (siehe auch Antwort der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage Drucksache 18/2519), und es ist keine Überraschung, dass auf dieser Reform basierende Anträge auf Bundesebene auf Skepsis und Ablehnung stoßen.

 

Es zeigt sich erneut, dass es ein großer Fehler der Landesregierung war, den Schwerpunkt bei der Reform der Lehrerausbildung auf Ideologie und nicht auf Qualitätsverbesserungen zu legen. Die Landesregierung hatte die Bundesmittel ja bereits eingeplant, und wir erwarten von der Ministerin jetzt eine Antwort darauf, wie dies kompensiert werden soll, falls Schleswig-Holstein auch in der zweiten Wettbewerbsrunde leer ausgehen sollte.“