Zu dem heute von Bildungsministerin Prien vorgestellten Handlungsplan „Basale Kompetenzen“ erklärt der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
„Unsere Grundschulen stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Das unterstreichen auch alle relevanten Studien in geradezu dramatischer Form. Vor diesem Hintergrund steht der Handlungsplan der Ministerin unter der Überschrift ‚zu spät und zu wenig‘. Die Maßnahmen gehen zwar in die richtige Richtung, sind aber leider völlig unzureichend. Schleswig-Holstein braucht eine echte Grundschuloffensive, die wir mit unserem Antrag (Drucksache 20/1161) zur kommenden Landtagssitzung fordern. Es braucht endlich einen verbesserten Übergang von der Kita zur Grundschule mit verpflichtenden Sprachtests für alle Kinder im Alter von viereinhalb Jahren, die dann im Bedarfsfall geeignete Maßnahmen der Sprachförderung nach sich ziehen müssen. Wird ein Kind mit Sprachdefiziten eingeschult, macht das den späteren Bildungserfolg unwahrscheinlicher. Leider sind sich die Bildungsministerin und die Sozialministerin hier völlig uneins, so dass sich nichts bewegt.
Es braucht mehr Unterricht in den Kernfächern, der dann aber auch stattfinden und von ausgebildeten Lehrkräften gegeben werden muss. Bei Lerndefiziten sollte es verpflichtende schulische Nachhilfe geben. Wir plädieren auch für gezielte Lese-, Rechtschreib- und Matheoffensiven nach Hamburger Vorbild. In Zeiten knapper Kassen muss die Bildungspolitik und hier vor allem die Grundschulen einen klaren Schwerpunkt beim Haushalt bilden.
Die Lehrkräfte in den Grundschulen brauchen mehr Unterstützung bei der Inklusion und bei der Integration und müssen von unterrichtsfremden Aufgaben stärker entlastet werden, damit sie sich besser auf die Erteilung des Unterrichts und insbesondere die Kernfächer konzentrieren können.
Ministerin Prien muss sich endlich stärker dem notwendigen Ausbau des Ganztagsangebotes widmen, auf den es ab dem Jahr 2026 einen Rechtsanspruch geben wird. Hier liegen auch viele Chancen für den Bildungserfolg in den Kernfächern, wenn man es denn richtig macht. Doch statt durchzustarten, trödelt das Bildungsministerium nur herum.“