RØDBYHAVN Der Bau der Festen Fehmarnbeltquerung schreitet voran – das kann man zumindest auf dänischer Seite bereits deutlich erkennen. Beim Besuch der Baustelle in Rødbyhavn machten sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Christopher Vogt und der Abgeordnete für den Kreis Ostholstein, Jörg Hansen, ein Bild vom Voranschreiten der Arbeiten. Über die größte Baustelle Nordeuropas wurden sie von Lars Friis Cornett, dem Direktor von Femern A/S in Deutschland, und Matthias Laubenstein, dem Vertragsdirektor für Rampen und Portale, geführt. "Es ist beeindruckend zu sehen, dass die Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark nach jahrelanger Planung nun endlich konkret wird. Das deutsche Planungsrecht hat den Prozess leider immer wieder ausgebremst, hier müssen wir uns dringend mehr an Dänemark orientieren. Die geplanten Maßnahmen zur Planungsbeschleunigung müssen zügig umgesetzt werden. Es ist machbar, zügig zu planen und dabei die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen. Man muss das nur wollen", fordert Vogt.
Auf dänischer Seite ist der Umriss des Tunnelportals bereits gut erkennbar und auch der Bau der Tunnelfabrik läuft auf Hochtouren. Dort werden später die insgesamt 89 Tunnelelemente produziert. Mehr als 1.000 Beschäftigte arbeiten derzeit auf der dänischen Baustelle. Die Fabrik in Rødbyhavn soll voraussichtlich nach Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels erhalten bleiben. Auch weitere ähnliche Großprojekte könnten somit realisiert werden. Für die Region Lolland ist der Tunnelbau wirtschaftlich auch in Zukunft ein großer Gewinn. "Auf deutscher Seite gibt es ähnliche Entwicklungen. Zahlreiche norddeutsche Unternehmen beteiligen sich schon an dem Projekt und es werden mehr. Der Fehmarnbelt-Tunnel eröffnet einen neuen zusammenhängenden Wirtschaftsraum, der sich zwischen Hamburg und Kopenhagen erstreckt, der aber auch Teil einer zentralen europäischen Achse ist. Viele Unternehmen auf deutscher Seite haben das Potential entdeckt und nutzen die Chancen bereits", berichtet Lars Friis Cornett. Christopher Vogt ergänzt: „Durch die Feste Fehmarnbeltquerung erfolgt ein wichtiger Lückenschluss der europäischen Verkehrsachse zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer. Wir müssen jetzt politisch die Grundlagen dafür legen, dass sich entlang der Achse Hamburg-Puttgarden möglichst viele neue Unternehmen ansiedeln können. Deshalb setzen wir auf eine Landes- und Regionalplanung, die die Potenziale dieser Achse nutzt. Schleswig-Holstein soll ja eben nicht zu einem Transitland werden. Gerade für Ostholstein und Lübeck ergeben sich durch diese neue Verbindung in den nächsten Jahren viele wirtschaftliche und auch kulturelle Chancen, die wir nutzen wollen.“