Christopher Vogt zu TOP 16 "Förderung von Musikschulen durch ein Musikschulfördergesetz"

Christopher Vogt

In seiner Rede zu TOP 16 (Förderung von Musikschulen durch ein Musikschulfördergesetz) erklärt der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

"Ich war ja zunächst ganz froh, als ich die Überschrift des Koalitionsantrages gelesen hatte. Es ist zwar etwas komisch, wenn Koalitionsfraktionen einen Gesetzentwurf bei der Regierung bestellen. Man könnte ja auch auf die Idee kommen, selbst einen zu schreiben und einzubringen, aber das traut man sich selbst hier offenbar nicht zu.

Wie dem auch sei: Auch ich bin der Meinung, dass ein Musikschulfördergesetz aus mehreren Gründen eine sinnvolle Maßnahme wäre. Leider ist die Koalition mal wieder in den Ankündigungs- und Konzeptbestellungs-Modus verfallen. Man will ein Thema besetzen, aber erstmal ein Jahr Ruhe haben. Die Regierung hier allen Ernstes auffordern zu wollen, erst in rund einem Jahr überhaupt etwas vorzulegen, ist schon ziemlich dreist und auch wirklich schräg.

Wenn Sie es wirklich ernst meinen und unbedingt wieder beim Ministerium eine Bestellung aufgeben wollen, dann muss das schon deutlich schneller gehen. Aus diesem Grund haben wir einen Änderungsantrag eingereicht, indem wir vorschlagen, aus dem ‚2. Quartal 2024‘ das ‚4. Quartal 2023‘ zu machen. Mir kann niemand erklären, dass dies das Ministerium ernsthaft überfordern würde. Wenn Sie diesen Weg schon so gehen wollen, dann muss noch in diesem Jahr das Gesetzgebungsverfahren starten, damit das Gesetz dann vielleicht Mitte des nächsten Jahres in Kraft treten kann. Die Ministerin ist immer stark darin, andere dafür zu kritisieren, dass sie angeblich zu spät zu wenig machen würden. Jetzt soll sie mal selbst liefern. SPD und SSW hatten ja schon mal einen diskutablen Gesetzentwurf dazu vorgelegt, an dem man sich meines Erachtens auch ganz gut orientieren könnte.

Meiner Meinung nach sollten wir die finanzielle Förderung der Musikschulen verlässlicher regeln und verbessern, um ein möglichst flächendeckendes Musikschulangebot sicherstellen zu können. Gerade mit Hinblick auf den Ausbau des Ganztages gibt es hier eine Riesenchance, den Musikunterricht zu stärken und deutlich auch mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen als bisher.

Der mit Abstand wichtigste Vorteil der Einführung eines Musikschulfördergesetzes in Schleswig-Holstein wäre meiner Meinung nach die Gewinnung und Förderung von Nachwuchslehrkräften. Das muss zumindest das Ziel sein. Denn schon heute wird ein Großteil des Musikunterrichts in den Schulen gar nicht von Fachkräften erteilt. Wie das ja bei anderen Fächern wie z.B. Mathematik leider auch zunehmend der Fall ist. Ein Musikschulgesetz muss hier ansetzen. Wir brauchen motivierte und gut ausgebildete Lehrkräfte, um unseren Kindern und Jugendlichen qualitativ hochwertigen Musikunterricht bieten zu können. In der heutigen Zeit ist es oft schwierig, junge Menschen für den Beruf des Musiklehrers zu begeistern. Daher ist es wichtig, dass wir mehr Anreize schaffen, um junge Menschen für den Beruf des Musiklehrers zu begeistern.

Und wir müssen daran arbeiten, dass die Musikschulen und -vereine genügend finanzielle Unterstützung erhalten, um eine gute Perspektive zu haben. Da geht es dann auch um die Ausstattung mit Instrumenten und Räumlichkeiten. Auch private Sponsoren und Förderer können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Musikschulen und -vereine dabei zu unterstützen. Ein Musikschulgesetz könnte entsprechende Rahmen setzen, damit dies unterstützt wird. Die Koalition sollte sich einen Ruck geben und unserem Änderungsantrag zustimmen. Es wäre sehr im Interesse der Musikszene in Schleswig-Holstein."

 

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