In seiner Rede zu TOP 30 (Anerkennung und Respekt für die Veteraninnen und Veteranen – Den nationalen Veteranentag auch auf Landesebene gebührend begehen) erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
„Die Soldatinnen und Soldaten unserer Bundeswehr leisten einen unschätzbaren Dienst für unser Land, der großen Respekt verdient. Mit der Bereitschaft, im Zweifel die eigene Gesundheit oder sogar das eigene Leben zu riskieren, sichern sie den Frieden und verteidigen die Freiheit unseres Landes und des Bündnisgebietes. Im Namen meiner Fraktion möchte ich allen Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Angehörigen unseren aufrichtigen Dank und unsere Anerkennung aussprechen!
Ihr Dienst für unser Land war seit Jahrzehnten nicht mehr so wichtig wie derzeit – und geht eben oft auch mit einigen Belastungen einher. Dazu gehören einerseits persönliche Entbehrungen, die gerade mit Blick auf die Familien oft herausfordernd sind. Andererseits haben einige Veteranen nach ihren Einsätzen auch mit körperlichen oder mentalen Belastungen zu kämpfen. Dafür muss in der Öffentlichkeit ein größeres Bewusstsein geschaffen werden. Die Invictus Games, die im letzten Jahr ja auch in Deutschland stattgefunden haben, sind hierfür ein gutes Beispiel und eine – wie ich finde – großartige internationale Initiative. Und es braucht eben auch eine angemessene Unterstützung, wenn Veteranen zum Beispiel unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden.
Die große Einsatzbereitschaft unserer Veteraninnen und Veteranen sollte in Zukunft bundesweit angemessen gewürdigt werden. Verglichen mit vielen unserer Bündnispartner haben wir in Deutschland mit unserer Veteranenkultur hierbei jedoch einen gewissen Nachholbedarf. Dies ist angesichts unserer Geschichte auch überhaupt nicht verwunderlich. Das wollen und werden wir heute nicht vergessen.
Es war dennoch die absolut richtige Entscheidung, dass der Deutsche Bundestag am 25. April 2024 beschlossen hat, nun auch in Deutschland einen Nationalen Veteranentag einzuführen. Der Antrag dazu kam übrigens von Union, SPD, Grünen und FDP gemeinsam – also aus der breiten Mitte des Parlaments heraus. Der Bundestag hatte mit seinem Beschluss auch die Länder und Kommunen aufgefordert, sich in geeigneter Weise an der Durchführung des Veteranentages zu beteiligen. Wir wollen mit unserem Antrag dazu beitragen, dass dieser neue Veteranentag auch in Schleswig-Holstein von Beginn an in angemessener Form begleitet und auch unterstützt wird.
Unser Bundesland ist mit der Bundeswehr in besonderer Weise verbunden. Und wir haben hier zum Glück noch immer einen großen demokratischen Grundkonsens mit Blick auf unsere Parlamentsarmee, was sich heute auch dadurch zeigt, dass aus unserem Antrag mittlerweile ein interfraktioneller Antrag geworden ist. Vielen Dank dafür an alle Beteiligten!
Der Landtag steht über die Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg hinter den Veteranen der Bundeswehr – ich denke, dies ist ein sehr gutes und wichtiges Zeichen in Richtung unserer Bundeswehr und der gesamten Gesellschaft! Bei der Zeitenwende wird allzu oft vor allem über die – selbstverständlich dringend erforderliche – bessere Ausstattung und Ausrüstung der Bundeswehr gesprochen. Die Zeitenwende muss sich aber auch in unserer Gesellschaft widerspiegeln: Wir wollen deshalb, dass der Nationale Veteranentag ab dem nächsten Jahr von der Landesregierung, dem Landtag und dem Landeskommando der Bundeswehr sowie den entsprechenden Verbänden mit einer geeigneten öffentlichen Veranstaltung auch hier in Schleswig-Holstein begangen und gewürdigt wird. Dafür soll nun rechtzeitig ein sinnvolles Konzept erstellt werden.
Aber die Anerkennung und Wertschätzung darf sich natürlich nicht nur auf einen einzelnen Tag konzentrieren. Deshalb sprechen wir uns dafür aus, dass Jugendoffiziere bei ihren Besuchen in den Schulen künftig auch von einsatzerfahrenen und entsprechend vorbereiteten Veteraninnen und Veteranen begleitet werden können, damit Schülerinnen und Schüler aus erster Hand erfahren, was es heißt, unserem Land auch militärisch zu dienen. Wir können uns außerdem – nach dänischem Vorbild – auch Veteranenkoordinatoren in den Kommunen vorstellen. Auch darüber soll die Landesregierung zeitnah entsprechende Gespräche führen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und für die gute Zusammenarbeit bei diesem wichtigen Thema!“
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort.