In seiner Rede zu TOP 31 (Bericht zur Umsetzung der Impfstrategie) erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
„Ich danke dem Minister für seinen Bericht zur Impfstrategie! Besonders dankbar bin ich auch dafür, dass wir in Schleswig-Holstein auf die bevorstehende Zulassung des Impfstoffes gut vorbereitet sind. Es wurden frühzeitig die benötigten Kühlgeräte und weitere Materialien bestellt. Die 29 Impfzentren im Land sind ebenfalls frühzeitig geplant und sehr schnell aufgebaut worden, wofür ich auch ganz besonders den Kommunen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Bundeswehr und den vielen Freiwilligen danke, die sich hierfür bereits gemeldet haben. Das Technische Hilfswerk war bei der Einrichtung eine sehr große Hilfe. Es hätte wohl niemand verstanden, wenn die Aufbauarbeiten der Impfzentren erst aufwendig hätten ausgeschrieben werden müssen. Herzlichen Dank dafür!
Die Impfung macht sehr vielen Menschen die große Hoffnung, dass wir die Pandemie schon irgendwann im kommenden Jahr in den Griff bekommen und damit unsere gewohnte Freiheit zurückbekommen werden. Dazu gehöre auch ich. Die Impfung muss freiwillig bleiben, aber ich hoffe sehr, dass viele Menschen diese Möglichkeit wahrnehmen werden. Selbstverständlich ist das immer eine Abwägungsfrage, denn es gibt noch eine Reihe an offenen Fragen. Diese müssen schnellstmöglich nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet werden. Die schnelle Entwicklung der Impfstoffe ist eine große Leistung. Hier muss man – meiner Meinung nach – noch besser erklären, warum dies hier möglich war, wo es bei anderen Krankheiten doch so schwierig ist. Das gewählte Verfahren der Firma BionTech ist ja nicht neu, bedarf aber noch stärker der Erläuterung, um Ängste abzubauen. Vertrauen wird man auch hier nur durch Offenheit und Transparenz aufbauen und vertiefen können. Ich habe Verständnis für die Skepsis vieler Menschen und das ist am Ende immer eine persönliche Entscheidung. Ich weiß, dass man dabei vielen Menschen nicht mit Statistiken kommen muss. Ich staune aber schon darüber, dass es nicht wenige Menschen gibt, die wenig Angst vor einer Covid-19-Erkrankung haben, aber große Angst vor einer Impfung. So richtig rational ist dies angesichts der vorliegenden Daten ja nicht. Ich hoffe, dass mehr Aufklärung da hilfreich ist.
Eine ganz wichtige – auch ethische Frage – ist natürlich die Priorisierung bei der Verteilung des Impfstoffes. Das muss jetzt zügig geklärt werden. Für mich steht außer Frage, dass vor allem die besonders verletzlichen Gruppen Vorrang haben müssen. Hinzu kommen medizinisches und pflegerisches Personal, aber absehbar auch andere Menschen, die besonders an der Front steht, wie z.B. Polizisten oder Feuerwehrleute. Eine ganz besondere logistische Herausforderung wird die Impfung der sehr vielen Menschen sein, die zu Hause gepflegt werden. Das hat natürlich auch mit der notwendigen Kühlung des Impfstoffs zu tun. Es deutet bisher alles darauf hin, dass Nebenwirkungen sehr überschaubar sein werden. Hundertprozentige Garantien gibt es aber natürlich nicht. Das wird man deshalb genau beobachten müssen. Und ich finde es wichtig, dass in den Impfzentren stets eine Aufklärung stattfindet. Eine spannende Frage wird auch die Dauer der Immunität sein, was für notwendige Nachimpfungen natürlich entscheidend ist.
Wichtig ist mir auch, dass die Impfstoffe international angemessen verteilt werden. In einem vereinten Europa und einer global vernetzten Welt darf es keinen ‚Impfnationalismus‘ geben. Wir können aber dennoch auch ein bisschen stolz darauf sein, dass der erste zugelassene Impfstoff in Deutschland entwickelt wurde. Übrigens von Zuwanderern, aber dies nur am Rande. Wir sollten das Impfen weiterhin konzentriert vorbereiten, offen und respektvoll kommunizieren und dabei aber auch keine unnötige Zeit verlieren. Dann werden wir auch diese tiefe Krise hoffentlich irgendwann hinter uns lassen können.“