Landwirtschaft/ Haltungskennzeichnung

Dennys Bornhöft zu TOP 11 „Haltungskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte einführen“

In seiner Rede zu TOP 11 (Haltungskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte einführen“) erklärt der Abgeordnete der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:

„In den Kühlregalen der Supermärkte gibt es eine Menge bunter Label auf den Verpackungen von Fleisch, Milch und Käse – aber zu wenig Klarheit darüber, was diese Label tatsächlich aussagen. Wir Freie Demokraten sind dafür, dem Label-Chaos zu begegnen, weil nur so der Kunde besser entscheiden kann, was er kaufen will.

Wir wollen die Stärkung der Transparenz im Markt erreichen und damit die Stärkung der Verbraucher. Für uns ist der Verbraucher als Marktteilnehmer ein ganz entscheidender Akteur. Der Verbraucher kann über die Nachfrageseite mit steuern, was – und in welcher Weise – auf der Angebotsseite produziert wird. Um diese Steuerungsfunktion gut ausführen zu können, benötigt der Verbraucher als Marktteilnehmer möglichst gute und klare Informationen über das Produkt.

Die in unserem Jamaika-Antrag vorgeschlagene Haltungskennzeichnung nach dem Vier-Stufen-Prinzip gibt dem Verbraucher deutlichere Informationen für seine Kaufentscheidungen.

Es existieren bereits viele unterschiedliche Label. Aber die Vielzahl der Label trägt bisher eher zur Verwirrung bei. So gibt es beispielsweise das blaue Label 'Für mehr Tierschutz' des Deutschen Tierschutzbundes in zwei Stufen, das Label mit dem Namen 'Tierschutz kontrolliert' in Silber und Gold und das 'Neuland-Label' des Deutschen Tierschutzbundes gemeinsam mit dem BUND und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft."

Ich wette mit Ihnen, kaum ein Kunde kann sagen, welche Kriterien sich hinter diesen Labeln jeweils verstecken. Daher können diese Label nur eingeschränkt dazu dienen, den Verbraucher mit den bestmöglichen Informationen zu versorgen.

Die bisher existierenden Label schaffen höchstens ein wohliges Gefühl beim Kauf, etwas für ein undefiniertes 'Tierwohl' zu tun. Das mag auch so sein. In der Einzelbetrachtung stiftet dieses Label-Chaos aber doch eher Verwirrung, statt den Kunden zu informieren.

Richtiger und besser finden wir es, wenn man sich EU-weit auf objektive, einheitliche Kriterien einigt. Wir sprechen uns daher für eine obligatorische, EU-einheitliche, vierstufige Kennzeichnung aus. Der Fleisch- und Milchmarkt und der Verbraucher sollen damit bessere Informationen bekommen.

Der Verbraucher an der Fleischtheke ist natürlich nicht bloß ein gesichtsloses Funktionsglied in einem abstrakten Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Der Verbraucher hat das Recht, selbst zu entscheiden, was er kaufen möchte. Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, was er oder sie essen möchte.

Wir wollen die mündigen Bürgerinnen und Bürger mit unserem Antrag in diesem Recht zu Wählen bestärken. Uns ist die freie Wahl der Verbraucher deutlich lieber als eine staatliche Steuerung über Verbote.

Ein Vier-Stufen-System bedeutet übrigens nicht automatisch, dass vier besser ist als eins. Oder, dass Stufe eins besser ist als vier. Es ist einfach ein Kategoriensystem, das die unterschiedlichen Haltungsarten kategorisiert. Alle Stufen haben ihre Vor- und Nachteile. Der Kunde soll frei entscheiden, was ihm die jeweilige Tierhaltungsform wert ist.

Unser Anliegen ist es, bessere Transparenz für den Käufer herzustellen.

Das ist die Vereinbarung von Ökologie und Ökonomie, für die wir als Jamaika-Koalition stehen! Ich möchte Sie bitten, unserem Antrag zuzustimmen.“

 

Es gilt das gesprochene Wort!