„Die Krankenhäuser geben alles, um Flüchtlinge und Asylsuchende adäquat medizinisch behandeln zu können. Die immer weiter steigende Zahl von Flüchtlingen bringt inzwischen die ersten Häuser an die Grenzen dessen, was geleistet werden kann.
Vor allem nachts und an den Wochenenden suchen so viele Asylsuchende wie noch nie die Notfallambulanzen, aber auch insbesondere gynäkologische und pädiatrische Stationen auf. Oft handelt es sich um Menschen mit vollkommen unbekanntem Infektionsstatus.
Es fehlt überall an Dolmetschern, besonders nachts und an den Wochenenden. Besonders prekär ist die Situation schon heute am Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis diese massiven Probleme alle Häuser, die mit der Versorgung von Flüchtlingen und Asylsuchenden befasst sind, erreicht haben.
Die Landesregierung muss sicherstellen, dass genügend Dolmetscherkapazitäten – auch und gerade nachts und an den Wochenenden verfügbar sind.
Eine vernünftige Diagnose sowie das Einleiten einer wirksamen Therapie, hängt entscheidend davon ab, dass Patient und Arzt sich – im wahrsten Sinne des Wortes – verstehen.
Sofern nicht zu jeder Uhrzeit die Dolmetscherleistung vor Ort sichergestellt werden kann, brauchen die Häuser zusätzliche finanzielle Mittel, um Online-Dolmetscherleistungen bezahlen zu können.
Flüchtlingsgipfel zu zelebrieren ist das eine, den großen Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen ist das, was Flüchtlinge, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger endlich brauchen.
Wenn die Landesregierung hier nicht sofort handelt, setzt sie fahrlässig zumindest die Gesundheit der hilfesuchenden Menschen aufs Spiel.“