Soziales/Notarztleistungen

Dr. Heiner Garg: Krankenhaushygiene braucht Personal und Geld

„Die Initiative der Landesregierung zur Verbesserung der Finanzierung mikrobiologischer Screening-Untersuchungen ist ein netter kleiner, aber immerhin richtiger Schritt.

 

Um tatsächlich eine signifikante Senkung der Übertragung multiresistenter Keime im Krankenhaus zu erreichen und damit einen deutlich verbesserten Patientenschutz gewährleisten zu können, reichen gut gemeinte Einzelaktivitäten als Reaktion auf die zurückliegende 4-MRGN Problematik am UKSH, Campus Kiel nicht aus.

 

Es ist ein Gesamtpaket gefordert, das zu allererst die Krankenhäuser endlich in die Lage versetzt, die Anforderungen an die Standardhygiene im Krankenhaus auch tatsächlich ohne jede Einschränkung einhalten zu können. Dazu gehören mehr Zeit und mehr Personal – und damit verbunden eine entsprechend auskömmliche Vergütung der Krankenhäuser. Außerdem müssen zusätzlich zum bestehenden Angebot weitere Lehrstühle für Hygienemedizin eingerichtet werden – auch das erfordert finanzielle Mittel. Schließlich ist die laufende Fort-und Weiterbildung des entsprechenden Fachpersonals sicherzustellen. Der Bundesgesundheitsminister hat einiges davon angekündigt. Die Landesgesundheitsministerin beweist guten Willen und schiebt einen gut gemeinten Antrag in den Bundesrat. Am Ende muss Herr Gröhe seinem Kabinettskollegen Schäuble klarmachen, dass hochqualitative – im wahrsten Sinne des Wortes hygienische – Spitzenmedizin nicht zum Nulltarif zu haben ist.“