Anlässlich des Tags der Wohnungslosen morgen (11. September) erklärt der wohnungsbaupolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jan Marcus Rossa:
„Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ein wichtiges Ziel, das für uns eine hohe Priorität hat, allerdings reicht das allein nicht aus. Um dem Problem der Wohnungslosigkeit wirksam zu begegnen, müssen wir bei der Prävention beginnen. In der Regel kündigt sich der Verlust der Wohnung frühzeitig an. Indikatoren dafür gibt es viele. Zu nennen sind Mietausfälle, Zahlungs- und Räumungsklagen, aber auch persönliche Schicksalsschläge wie der Verlust des Arbeitsplatzes, familiäre Trennungen, häusliche Gewalt oder der Tod eines nahen Angehörigen. Die Probleme eines Wohnungslosen beschränken sich gerade nicht darauf, dass er keine Wohnung findet. Die Wohnungslosigkeit ist vielmehr das Ergebnis schwerwiegender persönlicher Probleme, die in eine soziale Schieflage führen. Unser Schwerpunkt muss also sein, Wohnungsverlust zu verhindern, indem Sozialämter und –verbände frühzeitig die Indikatoren erkennen, die zum Verlust der Wohnung führen können und hier frühzeitig Hilfen für die Betroffenen anbieten.
Ist die Wohnungslosigkeit eingetreten, bedarf es neben der Hilfe zur Wohnungssuche auch Integrationshilfen. Denn je länger die Wohnungslosigkeit andauert, desto schwerer wird es, Betroffene wieder in die Gesellschaft einzubinden. Wir müssen Menschen helfen, dass sie wieder ein selbstbestimmtes Leben in ihren eigenen vier Wänden führen können.
Der Ruf nach bezahlbarem Wohnraum darf all diese Probleme nicht verdecken. Wohnungslosigkeit kann man nur reduzieren, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und auch alle potentiellen Ursachen berücksichtigt werden, die zum Wohnungsverlust führen.“