Zur heute von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack vorgestellten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2020 erklärt der polizeipolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg Hansen:
„Ich freue mich darüber, dass wir bezüglich der in Schleswig-Holstein registrierten 173.929 Straftaten im Jahr 2020 einen signifikanten Rückgang verzeichnen können und im gleichen Zuge die Aufklärungsquote einen noch nicht dagewesenen Höchststand erreicht hat. Das spricht für eine effiziente und effektive Polizeiarbeit hier bei uns in Schleswig-Holstein, die wir durch das neue Polizeigesetz noch einmal mehr unterstützen.
Es spricht aber insbesondere auch für unsere Bürgerinnen und Bürger, die sich trotz der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens im vergangenen Jahr solidarisch und verantwortungsbewusst an die Regeln gehalten haben. Die insgesamt niedrige Zahl an Straftaten ist jedoch nicht nur positiv zu bewerten. Vor allem die pandemiebedingte, auffällige Zunahme von Opfern häuslicher Gewalt, überwiegend von Frauen, ist alarmierend. Hier müssen wir dringend verstärkt aktiv werden. Dabei geht es hier nicht um Aufklärung von Fällen, sondern es muss vorrangig um die Verhinderung von häuslicher Gewalt gehen. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie eine erfolgreiche Präventionsarbeit aussehen kann. Das dient auch dem Schutz der Kinder, in deren häuslichem und familiärem Umfeld es durch die weitreichenden Infektionsschutzmaßnahmen zu Spannungen kommt.
Die steigende Aggressivität, die sich vermutlich auf die pandemiebedingten Einschränkungen zurückführen lässt, spiegelt sich auch in einem nicht zu akzeptierenden Ausmaß in der Zahl der Gewalttaten und Widerstandshandlungen gegen unsere Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten wieder. Auch hier müssen wir den Ursachen auf den Grund gehen, um diesem Problem zu begegnen.“