Kay Richert zu TOP 13 "Ausbildungssituation beim Land Schleswig-Holstein"

KR

In seiner Rede zu TOP 13 (Ausbildungssituation beim Land Schleswig-Holstein) erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:

,,Große Anfragen sollen ja große Fragestellungen aufwerfen. Insofern habe ich mit viel Neugierde die Lektüre ebendieser Anfrage begonnen. Leider konnte ich die große Fragestellung nicht finden. Auf 17 Seiten inklusive Titelblatt stellen Sie Fragen zu Selbstverständlichkeiten. Denn selbstverständlich hält das Land die gesetzlichen Vorgaben ein. Das betrifft beispielsweise die Vorgaben bezüglich Frauen, bezüglich Menschen mit Behinderungen, bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund oder auch bezüglich lebensälterer Menschen.

Insofern habe ich mir ­ um es positiv auszudrücken ­ die Neugierde für Ihren Redebeitrag bewahren können. Sie haben ja im Vorwort zu Ihrer nicht ganz so Großen Anfrage ganz richtig festgestellt, dass der demographische Wandel uns vor Probleme stellt. Denn der demographische Wandel zieht einen Mangel an Arbeitskräften nach sich, den die aktuell in Verantwortung befindlichen Generationen noch nicht erlebt haben und sich auch nicht vor- stellen konnten. Ich finde es selbstverständlich, dass unsere Landesregierung hierauf reagiert.

Wir von Jamaika machen den öffentlichen Dienst in Schleswig-Holstein attraktiver, wir haben dafür die Änderung beamten- und besoldungsrechtlicher Bestimmungen auf den Weg gebracht. Außerdem steigern wir die Attraktivität der technischen Berufe in der Landesverwaltung. Das tun wir übrigens nicht selbstlos. Eines unserer erklärten Ziele ist es, den immensen Sanierungsstau im Land aufzulösen. Dafür brauchen wir motivierte Mitarbeiter in unserem öffentlichen Dienst, sowohl im technischen wie auch im nichttechnischen Bereich. Wir wollen den Wohlstand im Land nicht nur erhalten, wir wollen dynamisch vorankommen und das geht nur zusammen mit einem motivierten Team.

Natürlich gehören auch so einfache Dinge wie die Barrierefreiheit zu einem attraktiven Arbeitgeber. Im Dezember 2017 wurde endlich dafür gesorgt, dass die Barrierefreiheit in den Liegenschaften des Landes bis 2025 hergestellt wird. Man könnte jetzt einwenden, dass das zu lange dauert; aber warum gab es denn vor 2017 gar keine Planungen hierfür? Im Resultat ­ das können Sie der Antwort auf Ihre Anfrage ja entnehmen ­ ist die Gesamtzahl der Ausbildungsplätze, Praktikumsplätze, Referendariate und dualer Studiengänge trotz insgesamt geringeren Absolventenzahlen gestiegen. Das spricht für uns.

Aber eine Koalition und ihre Landesregierung sind nicht nur dem eigenen öffentlichen Dienst verpflichtet. Der Mangel an Arbeitskräften ist etwas, dass die gesamte schleswig-holsteinische Gesellschaft betrifft. Wir widmen uns diesem gesellschaftlichen Problem daher wesentlich breiter als der Rahmen dieser Großen Anfrage gesteckt ist. Zum Beispiel haben wir einen zusätzlichen Ingenieurstudiengang an der FH Kiel eingerichtet, die Bewerberzahlen zeigen uns, dass das genau richtig war. Auch die Meistergründungsprämie, die wir nun einführen werden, wird begeistert aufgenommen. Zusammengefasst ist zu sagen: Schleswig-Holstein ist bei uns in guten Händen, vielen Dank für die Möglichkeit, das auch auf diesem Weg noch einmal darzustellen."