Agrar/Pflanzenschutzmittel

Oliver Kumbartzky: Mit den vorliegenden Zahlen können die Grünen keine Panik verbreiten

„Ich danke dem Ministerium und seinen Mitarbeitern für den vorliegenden Bericht. Der Bericht veranschaulicht sachlich und nüchtern, wie es um Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln steht.


In der Zusammenfassung steht geschrieben: ‚Bei konservativer Betrachtung der kurzzeitigen Aufnahme kann in etwa einem Prozent der Fälle eine mögliche gesundheitliche Beeinträchtigung auf Grundlage von Rechenmodellen nicht sicher ausgeschlossen werden. Das tatsächliche Risiko in der Praxis ist dagegen geringer anzusetzen.‘


Ich sagte es bereits in der Debatte im Oktober letztes Jahres, als es um Pflanzenschutzmittelrückstände in Gewässern ging: Wir brauchen eine sachliche und fachliche Debatte. Und wir dürfen dabei auch nicht außer Acht lassen, dass wir bereits die weltweit strengsten Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel haben. Ebenfalls nicht außer Acht lassen dürfen wir die Tatsache, dass die heutige Messtechnik den Nachweis extrem kleiner Mikrospuren ermöglicht, deren Abwesenheit in der landwirtschaftlichen Produktion niemand garantieren kann. Lebensmittel aus Schleswig-Holstein sind von hervorragender Qualität. Ein wichtiger Baustein sind hier auch die Erfolge in der Verringerung von Pflanzenschutzmittelrückständen.

 

Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft ist jedoch weitgehend unverzichtbar. Auch das darf man nicht verkennen. Blattsalat mit Lausbefall, schorfige Kartoffeln oder von Raupen befallenen Kohl will nun mal niemand essen. Es ist Aufgabe von Landwirten, durch verantwortungsvolle Anwendung von Pflanzenschutzmitteln jegliche Belastung der Produkte zu vermeiden. Dies ist in den vergangenen Jahren herausragend gelungen. Und es gehört in Deutschland seit vielen Jahren zur guten fachlichen Praxis, dass die Landwirte beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sachkundig sein müssen.

 

Ich freue mich auf die weitere Debatte im Umweltausschuss. Und was mich noch mehr freut: Der vorliegende Bericht passt nicht in die grüne Kommunikations- und Marketingstrategie – schließlich kann man mit den vorliegenden Zahlen keine Angst und Panik verbreiten. Das wurde ja beim Thema Glyphosat in der Muttermilch versucht – mittlerweile hat sich das Ganze endlich als grüne Bauchlandung herausgestellt. Das damals von Renate Künast gegründete Bundesamt für Risikobewertung hat jetzt 114 Proben untersucht und in keiner Probe wurde Glyphosat oberhalb der Nachweisgrenze gefunden. Gut so.“