Zur heutigen Sitzung des Umwelt- und Agrarausschusses und dem von der FDP-Fraktion beantragten Bericht zur Beschlagnahmung von Nutzhanffeldern erklärt Parlamentarische Geschäftsführer und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:
"Am 30. August wurde erstmals in Deutschland ein ganzes Nutzhanffeld samt den daraus gewonnenen Produkten – u.a. Hanftee sowie nicht keimfähige, karamellisierte Hanfsamen – beschlagnahmt. Auf den betroffenen Feldern in Schmedeswurth/Dithmarschen wächst EU-zertifizierter Nutzhanf, der bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angemeldet wurde. Die nutzhanfanbauenden Betriebe befürchten, dass durch das Vorgehen der Itzehoer Staatsanwaltschaft die gesamte Branche bedroht sein könnte. Auch wenn Landwirtschaftsminister Werner Schwarz sich zuständigkeitshalber nicht konkret zu dem Sachverhalt in Dithmarschen äußern konnte, wurde deutlich, dass die genauen Kontrollen durch das BLE eigentlich lückenlos sein sollten, weswegen die Beschlagnahmung in Dithmarschen mindestens ein Stirnrunzeln hervorrufen sollte.
Darüber hinaus ging es mir heute darum, eine Debatte über das große Potenzial von Nutzhanf anzustoßen. Im letzten Jahr wurde in Schleswig-Holstein – wie Werner Schwarz heute berichtet hat – auf 93 Hektar Nutzhanf angebaut. Hanf auf dem Acker sorgt für positive Effekte für die Biodiversität und eignet sich gut, um Fruchtfolgen aufzulockern. Der nachhaltige Rohstoff Hanf ist eine Chance für die heimische Landwirtschaft. Er ist vielseitig verwendbar: von Nahrungsmitteln über Kleidung, Gesundheit fördernden CBD-Produkten bis hin zum Plastik-Ersatz. Die hanfanbauenden Betriebe brauchen Erleichterungen und vor allem mehr Rechtssicherheit. Hier ist auch das Landwirtschaftsministerium gefordert. Immerhin gibt es neben Beratungen sogar auch Versuchsfelder der Landwirtschaftskammer – übrigens auch unmittelbar neben der Fläche, die vor kurzem beschlagnahmt wurde."