Oliver Kumbartzky zu TOP 16 "Modellregion Schlei"

Oliver Kumbartzky

In seiner Rede zu TOP 16 (Bericht zum Projekt "Modellregion Schlei") erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:

Zunächst danke ich dem Minister für den Bericht und begrüße die gute Umsetzung dieses kooperativen Modellprojektes.

Die Schlei ist in diesem Hause schon oft Thema gewesen. Und uns allen war und ist immer klar: Um weitgehende Umweltziele zu erreichen, bedarf es eines langfristigen, gemeinsamen Weges. Eine gute Politik ist in Bezug auf Umweltschutz eine, die Maßnahmen auf Dauer auslegt und Kompromisse mit allen Beteiligten findet. Nur durch Kontinuität werden Umweltmissstände behoben und nur mit der Hilfe aller Beteiligten wird dies gelingen. Deswegen ist es richtig, wenn die Landesregierung hier den Rückhalt für das Projekt darstellt und dieses antreibt.

Das Projekt ‚Modellregion Schlei‘, welches seit dem Frühjahr 2020 existiert, soll den Naturraum rund um und in der Schlei verbessern. Das aktuell leider immer noch mit Schadstoffen überladene Gewässer soll durch dieses Projekt in einen besseren Umweltzustand versetzt werden.

Anhand von Agrar- und Ökosystemforschung werden in dem Projekt zukunftsgerichtete und gewässerschonende Landnutzungskonzepte erforscht und erprobt. Als FDP-Fraktion begrüßen wir den Entwicklungsansatz des Projektes und die Offenheit, durch einen gestalterischen Ansatz nachhaltige Landwirtschaft weiterzuentwickeln, anstatt durch Verbote. Da dieses Projekt bis Ende dieses Jahres befristet ist, möchte auch ich dafür werben, es darüber hinaus weiter fortzuführen.

Das Modellprojekt Schlei ist bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolgreich. Es ist ein kooperatives Werk von Ministerium und den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg. Es zeigt auch, wie gut ein Projekt funktionieren kann, wenn alle Beteiligten gleichermaßen an der Gestaltung beteiligt sind. Jeder Bereich der Landwirtschaft, des Naturschutzes, der Wasserwirtschaft, des Tourismus und der Zivilgesellschaft in der Region wird durch dieses Projekt begleitet. Es bietet einen Mehrwert für die gesamte Schleiregion und steht ergänzend zur Landesbiodiversitätsstrategie.

Die Mischung aus Förderung und Forschung erzielt hier Synergieeffekte, welche nicht nur zum Wohle der Schleiregion entstehen. Das Projekt stärkt damit die gesamte Biodiversität Schleswig-Holsteins. Die Erkenntnisse, die sich aus diesem Projekt ziehen lassen werden, können zur Hilfe für alle ähnlichen Regionen werden. Auch diese können dann von den innovativen Erfahrungen und Erfindungen profitieren. Erste Maßnahmen und Forschungsprojekte sind bereits angelaufen. Sie bedürfen aber jetzt einer Unterstützung, die auf Dauer ausgelegt ist. So kann das Projekt auch die nächsten Jahre weiter fortgeführt werden.

Ein Teil des Projektes sind beispielsweise einjährige Blühstreifen. Diese werden in Zukunft Anwendung in der Landwirtschaft finden, da sie bei einem hohen Ertragsniveau die Fläche auch für Feldvogelarten aufwerten. Auch können die Vernässung von Ackersenken und eine Nutzungspause der Ackersenken den Nähr- und Schadstoffrückhalt des Bodens verbessern. Mehrere Bereiche gleichzeitig zu schützen kann und wird nur durch Nutzung von Synergien gelingen. Hierbei ist es wichtig, dass alle Betroffenen an jedem Prozess engagiert beteiligt sind. Wie dieses Projekt zeigt, kann und wird das nur gemeinsam gelingen.

Ich bedanke mich bei den Kreisen und allen Beteiligten, die diese gemeinsame Arbeit vorantreiben und sich der Herausforderung stellen, den Umweltzustand der Schleiregion zu verbessern. Lassen Sie uns weiterhin mit solchen Projekten den Umweltschutz in alle Bereiche und an alle Beteiligten bringen. Umweltschutz geht nur mit den Menschen, nicht gegen sie. Gemeinsam mit technologieoffener Forschung und Innovationen wird sich ein Weg zeigen.

 

Sperrfrist Redebeginn!

Es gilt das gesprochene Wort