Oliver Kumbartzky zu TOP 22 "Sturmschäden an der touristischen Infrastruktur"

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In seiner Rede zu TOP 22 (Bericht zu den Sturmschäden an der touristischen Infrastruktur (Ostseeküste)) erklärt der tourismuspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:

,,Zunächst einmal möchte ich mich bei unserem Tourismusminister Bernd Buchholz für seinen sachlichen Bericht bedanken. Dank der Sehnsucht des immer größer werdenden Buchholz-Fanclubs innerhalb der SPD-Fraktion, den Minister immer wieder hören zu wollen, konnte Bernd Buchholz die Situation vernünftig einordnen. Denn statt Aktionismus walten zu lassen, liegt der Fokus zunächst auf der Klärung der Sachlage. Erst wenn man konkret weiß, womit man es zu tun hat, kann man vernünftige Maßnahmen ergreifen. Man kann jetzt sofort das großzügige Verteilen von Geld fordern. Also im Hauruck-Verfahren Landesmittel ausgeben. Manchmal ist es aber sinnvoller, zunächst abzuwarten und die Lage zu analysieren. Erst denken, dann handeln. Das macht Jamaika. Denn das ist seriöse Politik.

Schwere Herbst- und Winterstürme, wuchtige Sturmfluten, sintflutartige Regenschauer ­ Wetterextreme jeglicher Art können im ganzen Land massive Schäden anrichten. Das muss man selbstverständlich ernst nehmen. Und wie wir heute bereits gehört haben, können solche Schäden nicht nur die touristische Infrastruktur betreffen. Auch der Küstenschutz, in Schleswig-Holstein von elementarer Bedeutung, die Landwirtschaft, die kommerzielle wie auch hoheitliche Küsteninfrastruktur, jeder einzelne Bürger im Land kann von Sturmschäden betroffen sein. Infolge der ersten zwei großen Stürme dieses Jahres, Zeetje und Benjamin, kam es überall im Land zu Sturmschäden ­ nicht nur an der Ostsee durch die Sturmflut. Schnell gab es erste Meldungen über entwurzelte Bäume, Überschwemmungen, umgekipp- te Werbetafeln, herumfliegende Dachziegel. Entlang der Ostsee wurden unter anderem aus Heiligenhafen, Strande oder Laboe von stark sichtbaren Auswirkungen durch die Sturmflut berichtet. Erste Schadenshöhen beruhen aber lediglich auf Schätzungen. Belastbare Fakten stehen noch aus. Daher ist es, wie bereits erwähnt, so richtig, zunächst eine verlässliche Analyse der Situation durchzuführen. Und erst im Anschluss kann über konkrete  Maßnahmen gesprochen werden, die zu ergreifen sind, um die Schäden zu beheben, und um für die Zukunft gewappnet zu sein. Das bedarf auch einer Debatte über innovative, nachhaltige und vielleicht auch mutige Strategien und Maßnahmen.

Negative Ereignisse, ganz gleich welcher Art, sollten grundsätzlich nicht dafür genutzt werden, Politik nach Stimmungslage zu machen. Statt voreiligem Alarmismus sollte eine Politik der Vernunft im Vordergrund stehen. Statt gefühlsgleitet sollte faktenbasiert argumentiert werden. Mit Jamaika haben die Menschen in Schleswig-Holstein hierfür genau die richtige Koalition."


Es gilt das gesprochene Wort.