In seiner Rede zu TOP 23+30 (Ausbildungsoffensive im Berufsfeld Erziehung starten – PiA-Ausbildung unterstützen sowie Rahmenbedingungen für Erzieherberufe zukunftssicher und attraktiv gestalten) erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:
„Mein Dank geht zunächst an unsere Erzieherinnen und Erzieher und die Sozialpädagogischen Assistentinnen und Assistenten im Land, die Tag für Tag mehr leisten als nur auf unsere Kinder aufzupassen. Sie bereiten sie auf die Zukunft vor, sie bilden und fördern sie. Mit viel Herz und Kreativität leisten sie ihre wichtige Arbeit, sodass wir Eltern unserer eigenen Arbeit nachgehen können. Und alles, ohne dass sich bei uns ein schlechtes Gewissen meldet, weil wir unsere Liebsten in die Hände Dritter gegeben haben. Dafür vielen Dank.
Für uns Freie Demokraten ist Kinderbetreuung keine zeitlich befristete Aufbewahrungsmöglichkeit unserer Kinder. Es ist frühkindliche Bildung und somit der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben. Den Schritt in die Eigenständigkeit zu gehen ist menschlich und für jeden Menschen unumgänglich. Damit dieser möglichst gut funktioniert, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Hierzu gehören liebevolle Eltern, mithin also ein intaktes Elternhaus und – da wir heute immer mehr Doppelverdiener-Haushalte haben – eben auch eine gut ausgestattete Kita oder Kindertagespflege mit hochqualifizierten Personal.
Heute, wollen wir uns schwerpunkmäßig zur Personalfrage austauschen. Der Fachkräftemangel ist über die Jahre in vielen Wirtschaftsbereichen angekommen. Die frühkindliche Bildung ist hier leider keine Ausnahme. Ja, wir brauchen mehr Erzieherinnen und Erzieher und ja, wir brauchen mehr Menschen, die sich für eine PiA-Ausbildung begeistern lassen. Mit der Kita-Reform haben wir den ersten Schritt hin zu mehr Qualität durch bessere Personalschlüssel und damit auch mehr Entlastung der vielen fleißigen Personen in den Kindertagesstätten sowie in der Tagespflege gemacht. Sehr geehrte SPD, was haben Sie in den Jahren ihrer Regierungszeit im Bereich Kita vorzuweisen – außer die bundesweit höchsten Elternbeiträge? Notwendig war schon damals eine weitreichende Reform der Kitalandschaft. In Erinnerung geblieben ist mir nur der sogenannte ‚Kitahunderter‘, der kurz vor der Landtagswahl ja vielfach nur zu Kostensteigerungen im Bereich der Kitas im Land führte. Jamaika hingegen hat zusammen mit allen am Kitasystem beteiligten einen Neuanfang gewagt und von Qualitätsverbesserungen nicht nur gesprochen, sondern diese in einem Gesetz verankert, beispielsweise den Fachkraftschlüssel von 2,0, wobei hier Ausnahmeregelungen möglich sind, eine maximale Regelgruppengröße von 20, in Ausnahmen 22, die Vor- und Nachbereitungszeiten und erstmals verlässliche Schließzeitenregelungen. Anders als die SPD vielfach suggeriert, stellt die Kita-Reform ein Qualitätsgesetz dar, dessen Anspruch es ist, die Kitalandschaft im Land zu ordnen und aufzuwerten.
Profitieren tun direkt die Eltern, die Kommunen, last but not least aber auch die Erzieherinnen und Erzieher sowie die PiA-Kräfte in den Einrichtungen. Ihre Arbeitsbelastungen wurden durch die Reform endlich definiert und damit auch begrenzt. Maßnahmen, wie die schon genannten, machen den Beruf dadurch attraktiver als je zuvor. Anders gesagt: Das neue Kitagesetz sorgt für eine Attraktivitätssteigerung der hier arbeitenden Berufsgruppen. Auch wenn wir unsere Bemühungen, weitere Fachkräfte anzuwerben, in den kommenden Monaten und Jahren weiter steigern müssen, so ist doch klar, dass Jamaika begonnen hat, diesen Weg ernsthaft zu gehen. Ganz im Gegensatz zur Vorgängerregierung.
Noch ein Wort zur PiA-Ausbildung: Die Förderung der praxisintegrierten Ausbildung war uns bereits bei der Konzeption des neuen Kitagesetzes ein hohes Anliegen. So auch heute. Daher bekräftige ich hiermit nochmal die Aussagen des Antrags zur weiteren Förderung dieser Form der Ausbildung. Klar sollte jedoch auch sein, dass der Fachkräftemangel bundesweit besteht. Es bedarf daher auch bundesweiter Bemühungen. Was wir nicht brauchen, sind engagierte Bundesministerrinnen, die vielerlei Gutes ankündigen, dann jedoch durch ein vorzeitiges Aufkündigen von Programmen enttäuschen.“