Wolf neu denken - Ein aktueller Sachstandsbericht von Oliver Kumbartzky

Wolf neu denken

"Die am 31. Januar 2019 erteilte Genehmigung zum Abschuss vom so genannten Problemwolf GW924m ist ein richtiges Signal. Die täglichen Meldungen über Schafsrisse bereiten nicht nur uns Sorgen. Die zahlreichen Risse verdeutlichen, dass sich das Problem weiter verschärfen wird. Wir brauchen ein neues Denken im Umgang mit dem Wolf und ein verbessertes Wolfsmanagement in Schleswig-Holstein.

Allein in Dithmarschen gibt es insgesamt rund 40.000 Schafe. Die Winterweiden der Deichschafe liegen hauptsächlich östlich der B5. Das so genannte Restfutter auf den Winterweiden, das nicht einfach so geerntet werden kann, ist existenzwichtig für die Schäfereien – erst recht nach dem Dürresommer 2018. Die Winterweiden sind für Wölfe ein gedeckter Tisch. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass die jüngsten Risse allesamt durch einen Wolf verursacht wurden, müssen wir zügig prüfen, ob das Tier entnommen werden muss. Das aktuell laufende Verfahren zum Wolf GW924m im Kreis Pinneberg, der so genannte wolfssichere Herdenschutzzäune überwunden und Schafe gerissen hat, kann dabei als Vorbild dienen.

Das Land mit kilometerlangen Herdenschutzzäunen zu zerschneiden, kann nicht die Lösung sein, zumal in Steinburg und Pinneberg diese Zäunungen mehrfach von einem Wolf überwunden worden sind. Umfangreiche Zäunungsmaßnahmen für den Herdenschutz hätten darüber hinaus massive Auswirkungen auf die Nahrungssuche und Wanderrouten anderer Wildtiere. Klar ist auch: Die Weidewirtschaft, der naturnahe Tourismus und der Küstenschutz müssen sichergestellt werden.

Wir werden vor dem Hintergrund der stark steigenden Wolfspopulation in Deutschland an der Debatte über eine Bestandsregulierung, eine wildökologische Raumplanung für den Wolf und die von der FDP schon länger geforderte Aufnahme des Wolfes ins Bundesjagdrecht daher nicht vorbeikommen."

Oliver Kumbartzky, agrarpolitischer Sprecher

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